Was bisher geschah

Die Rendsburger Zeichnerei seit 1990.

Regelmäßig und bisher ohne Aussetzer trifft sich die Zeichengemeinde jeweils im späten August im Rendsburger Nordkolleg. Zusätzlich gab es in vielen Jahren auch eine Zeichenwoche im Mai. Zwischendurch organisierten die ZeichnerInnen immer wieder Ausstellungen und Aktionen. Und benannten ganze Häuser nach ihrem Chef. Hier die Details:

1990
Der Urknall. Das erste Treffen in der damals noch so genannten Heimvolkshochschule Rendsburg. Initiiert von F.W. Bernstein und Dr. Stephan Opitz. Es erscheint ein bunt gemischter Haufen ZeichnerInnen aus der gesamten Republik. Kleine Gruppe, großer Spaß. Dieses erste Graphische Trainingslager an der Eider ist die soziale Keimzelle aller folgenden Ereignisse.

1991
Wiedersehen macht Freude. Ein gut florierendes Postkarten-Netzwerk hat die ZeichnerInnen zwischen den Seminaren zusammengehalten. Die soziale Plastik Rendsburger Zeichnerei nimmt mikroskopisch beobachtbare Gestalt an. Es gibt Pläne für Ausstellungen.

1992
Showtime: Am 15.3. eröffnet eine Gruppe der ZeichnerInnen im Bielefelder Bunker Ulmenwall eine erste Postkartenausstellung: „Juwelen der Kartenkunst – Sex, Immobilien und ein Hirsch“. Mit dabei sind: Tom Breitenfeldt, Pascale Gräbener, Christoph Gremmer, Peter Kruse, Peter Neuhaus, F.W. Bernstein, Ulrike Wenzel. Im Sommer dann jetzt schon beinah traditionell: Das Graphische Zeichenlager an der Eider.

1993
On Tour: Die Postkartenausstellung wandert weiter in die Stadtbücherei von Menden (Sauerland). Das Seminar wird voller und toller!

1994
Das Seminar wächst weiter.

1995
Im Coffeehus Stade findet im November die Ausstellung „Korrespondenzen“ statt.

1996
Zum Abschluss des diesjährigen Graphischen Trainigslagers wird im Museumscafé des Stadtmuseums die „Else-Eggers-Gedächtnisausstellung“ eröffnet. Zu Ehren der just verstorbenen Seminarteilnehmerin und Rendsburgerin Else Eggers zeigen wir der Stadt zum ersten mal öffentlich unsere Werke – und zeichnen Else Eggers’ Grab auf dem Friedhof unweit der Eider.

1997
Die Teilnehmerzahl wächst kontinuierlich. Es gibt Überlegungen zur Teilnahmebeschränkung. Alle diesbezüglichen Pläne werden jedoch verworfen – statt dessen managt das hervorragende Nordkolleg-Team die Anmeldungen und Teilnahmewünsche klar und deutlich.

1998
Im Münchner Valentin-Karlstadt-Museum wird die Ausstellung „Zeichenlust und Kartengier“ eröffnet. Zur Vernissage erscheint erstmals ein Katalog, der mittlerweile Sammlerwert besitzen müsste.

1999
Die Ausstellung „Zeichenlust und Kartengier“ wandert weiter nach Speyer und eröffnet dort den rheinlandpfälzischen Kultursommer. Die Vernissage im herausragenden Stadtturm „Altpörtel“ wird mit einem großen Essen auf Einladung des Bürgermeisters gefeiert.

2000
10 Jahre Graphisches Trainingslager. Die Postkartenausstellung „Zeichenlust und Kartengier“ fährt an den Niederrhein: Sie wandert ins „Kulturzentrum Alte Post“ in Neuss und wird dort mit großer Beachtung eröffnet.

2001
Das Graphische Trainingslager wächst und gedeiht. Eigentlich war das erste Seminar 1990 für F.W. Bernstein nur ein Testballon gewesen. Hat also prima funktioniert!

2002
Premiere: Zusätzlich zum Seminar im August/September wird das „Mai-Seminar“ eingeführt. So können viele weitere Interessierte in Rendsburg teilnehmen, ohne dass das August-Seminar dadurch zu voll würde oder beschnitten werden müsste. F.W. Bernstein und Nils Hoff sind die Mai-Dozenten in den ersten drei Jahren.

2003
Zum zweiten Mal: Ein Nach- und Nebeneinander von Mai- und August-Seminar.

2004
Beide Seminare finden ein letztes Mal unter der Leitung von F.W. Bernstein statt. Er möchte sich aus den Graphischen Trainingslager herausziehen – aber nicht, ohne eine gute Nachfolge für die nächsten Jahre zu finden.

2005
Die Mai-Seminare finden die nächsten 4 mal unter Leitung von Nils Hoff und Felix „Flix“ Görmann statt. Das August-Seminar erlebt eine Doppelspitze: Bernd Stolz wird von F.W. Bernstein in die Geheimnisse der Seminarleitung eingeführt und wird in den nächsten Jahren den Leitungs-Zeichenstift schwingen.

2006
Mai-Seminar mit Nils Hoff und Felix „Flix“ Görmann.
August-Seminar mit Bernd Stolz.

2007
Mai-Seminar mit Nils Hoff und Felix „Flix“ Görmann.
August-Seminar mit Bernd Stolz.

2008
Mai-Seminar mit Nils Hoff und Felix „Flix“ Görmann.
August-Seminar mit Bernd Stolz.

2009
Bis 2013 findet leider kein Mai-Seminar statt. Das Graphische Trainingslager im August lebt weiter und weiter und weiter … ein letztes Mal unter der Leitung von Bernd Stolz. Die kommenden Seminare sollen von Tom Breitenfeldt geleitet werden, einem Teilnehmer der ersten Stunde.
Zum Abschluss dieses „20mal Rendsburg“-Trainingslager organisiert der Kurs gemeinsam mit dem Nordkolleg und dem Stadtmuseum eine große Ausstellung in den dortigen Räumen. Alle TeilnehmerInnen der letzten 19 Jahre können Werke zur Ausstellung einreichen. Es wird Bilanz gezogen, gelacht und gelobt. In der Ausstellung wird die sagenumwobene Portraitwand des aktuellen Seminars gezeigt und die erste Rendsburger Schiffsbeschimpfungsanlage ihrer Bestimmung übergeben. Dr. Stephan Opitz überbringt Grüße aus dem Ministerium. F.W. Bernstein und Bernd Stolz werden geehrt, bejubelt und ein bisschen betrunken gemacht. Große Freude!

2010
Das erste Graphische Trainingslager mit dem dritten Chef: Tom Breitenfeldt übernimmt das Zepter und führt das Seminar als kleiner König der großen Tiere in die nächsten 20 Jahre … Zum ersten Mal bereichert ein zusätzlicher Gast-Dozent für 3 Tage das Programm des August-Seminars. Ernst Kahl malt mit den TeilnehmerInnen groß, wild und erstaunlich kahlesk.

2011
Das August-Seminar weicht in das benachbarte Gebäude der Raiffeisen-Akademie aus. Der Grund: Das Nordkolleg ist von nun an im Sommer über Wochen voll belegt mit jungen MusikerInnen des Schleswig-Holstein-Musikfestivals. Tuten und Blasen, Pauken und Trompeten, Campus-Leben im schönsten Garten der Welt, alte und Neue Musik – und die ZeichnerInnen mittendrin. Gast-Dozent ist der verehrte Grafiker und Zeichner Rainer Ehrt.

2012
Das donaldeske Jahr: Im August arbeitet der frühere Donald-Duck- und FAZ-Strip-Zeichner Volker Reiche mit uns an großen Tuscheblättern und wandfüllenden Comic-Strips.

2013
Das Mai-Seminar wird endlich wieder angeboten und ist auch direkt vollgebucht! Heike Drewelow und Volker Sponholz leiten es gemeinsam. Gastdozent im August ist Wolf-Rüdiger Marunde, der seine ausgebufften Aquarell-Techniken vorführt und lehrt.

2014
25mal Rendsburg. Wer hätte das 1990 für möglich gehalten?
Nach dem Mai-Seminar wird im August groß gefeiert. Dazu kommt auch F.W. Bernstein noch einmal ins Nordkolleg – nicht zuletzt, weil der Kurs dort mit Guerilla-Methoden die Benennung des „Bernstein-Hauses“ angeregt und durchgesetzt hat. Die offizielle Benennung wird unter großem Jubel und mehreren Flaschen Perlwein vollzogen. Geschichte wird gemacht: Einmal noch zeichnet F.W. Bernstein den obligatorischen Geburtstags-Goethe vor ausgelassenem Publikum. Als Gastdozent kann die unglaubliche Kat Menschik gewonnen werden, mit der der Kurs gemeinsam in nur drei Tagen ein ganzes Buch illustriert.

2015
Im Mai unterrichten Eva Muggenthaler und Volker Sponholz. Gastdozent im August ist Rudi Hurzlmeier, der den Beweis antritt, dass man in nur 20 Minuten ein volles Fußballstadion mit 60.000 Menschen darin zeichnen kann.

2016
Das Mai-Seminar muss leider storniert werden.
Eine Gruppe der Rendsburger Zeichnerei versammelt sich zur Ausstellung „Schräge Vögel“. Vernissage ist am 19. Juni 2016 im Kunsthaus Frankenthal. Im August ist Tina Berning Gastdozentin. Im Mittelpunkt Ihrer Seminararbeit stehen Monotypien, Drucktechniken und Tina Bernings verblüffende Aquarelltechniken.

2017
Das Mai-Seminar ist unter Leitung von Heike Drewelow nun wieder auf die Füße gestellt und neu begründet. Auf möglichst viele kommende Jahre! Gastdozent im August ist Til Mette, der mit dem Kurs konsequent und positivst kritisch an Cartoon-Techniken arbeitet.

2018
Das wird man ja wohl noch verraten dürfen: Der Mai-Kurs wird stattfinden und im August wird die Zeichnerin Sabine Wilharm als Gastdozentin zu Gast sein. Die Planungen für 2019 beginnen: 30mal Rendsburg – Ausstellung, Katalog, Lesungen, Turner-Preis, …

Dezember 2018
Nach langer Krankheit stirbt F.W. Bernstein/Fritz Weigle im Alter von 80 Jahren.

fritz_anzeige_139x90_05_RZ_1000px